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Pfarreiengemeinschaft St. Georg-Karlstadt – Ab 1. Januar 2017 gehören die Werntalgemeinden Stetten mit Thüngen und Schönarts und Heßlar zu Karlstadt. Auf einem Klausurtag wurde die neue Kooperationsvereinbarung verabschiedet.

Am Samstag, 12. November 2016, trafen sich die Pfarrgemeinderäte und Vertreter der Kirchenverwaltungen aus den sechs bisherigen Gemeinden der Pfarreiengemeinschaft St. Georg-Karlstadt mit ihren Kollegen aus den Gemeinden Heßlar, Stetten und Thüngen um eine verbindliche Kooperationsvereinbarung zu verabschieden. Seit dem Weggang von Pfarrer Vogler waren diese Gemeinden ohne Pfarrer. Sie wurden verwaltet von Pfarrer Christoph Klein aus Schwebenried. Versuche, einen neuen Pfarrer für die Pfarreiengemeinschaft St. Bonifatius im Werntal, zu der neben Stetten, Heßlar und Thüngen auch die Pfarreien Binsfeld und Müdesheim mit ihren Filialen Halsheim und Reuchelheim gehören, waren kein Erfolg beschieden. Das Bischöfliche Ordinariat Würzburg hatte deshalb nach verschiedenen Gesprächen mit den Verantwortlichen und Gremien vor Ort entschieden, diese Pfarreiengemeinschaft aufzulösen. Die Gemeinden Binsfeld mit Halsheim und Müdesheim mit Reuchelheim, die kommunal zur Stadt Arnstein gehören, sollen in die Pfarreiengemeinschaft Um Maria Sondheim-Arnstein eingegliedert werden. Die Gemeinden Heßlar und Stetten, als Stadtteile von Karlstadt und die beiden Stettener Filialen Thüngen und Schönarts wurden der Pfarreiengemeinschaft Karstadt zugeschlagen. An diesen Hintergrund erinnerte Pfarrer Mayer zu Beginn der Tagung. Er habe im Februar durch den Generalvikar Thomas Kessler den Auftrag bekommen, diese Gemeinden im Verlauf des Jahres in die bestehende Pfarreiengemeinschaft zu integrieren, sodass ein geordnetes gemeindliches Leben zum 1. Januar 2017 möglich werde. Seitdem trafen sich die Gemeindevertreter in unterschiedlichen Konstellationen, um die notwendigen Absprachen zu treffen und die entsprechenden Schritte des Integrationsprozesses zu gehen. Dieser gipfelte in der Klausurtagung in der einstimmigen Beschlussfassung für eine neue Kooperationsvereinbarung der erweiterten Pfarreiengemeinschaft St. Georg-Karlstadt, die ab 1. Januar 2017 in Kraft treten wird.

Gemeindeprofil und pastorale Zuständigkeiten

Parallel zu diesem Prozess wurde in allen Gemeinden in den Pfarrgemeinderäten an einem eigenen Gemeindeprofil unter dem Titel „Leuchtturm und sicherer Hafen“ gearbeitet. Es ging darum in den einzelnen Gemeinden herauszustellen, welche Aktionen, Aufgaben und Anliegen ihnen für ihre eigene Identität wichtig sind, für die sie als Gemeinde einstehen und sich gleichzeitig für Interessierte aus anderen Gemeinden öffnen wollen. Die entscheidenden Fragen, die Pfarrer Mayer den Gremien dabei mitgegeben hatte waren: Wo sind wir als Gemeinde um unseren Kirchturm lebendig? Was brauchen wir dafür und was sind wir bereit dafür einzusetzen? Nicht mehr alle Gemeinden müssen und können alles leisten, aber im Gesamt der verschiedenen Gemeinden der Pfarreiengemeinschaft entsteht ein buntes und vielfältiges Bild von Kirche. Die Ergebnisse dieses Prozesses stellten sich die Gemeindevertreter auf der Klausurtagung gegenseitig vor. In der nächsten Zeit werden diese Präsentationen auf der Homepage der Pfarreiengemeinschaft und im kommenden Jahr auch in den Pfarrnachrichten vorgestellt. In aufmerksamer Atmosphäre lernten so im Rahmen des Klausurtages die Delegierten die unterschiedlichen Gemeinden kennen.

Im Anschluss gab Pfarrer Mayer bekannt, dass auch im Bereich des Pastoralteams klare Zuordnungen geschaffen wurde, um bei den verschiedenen Gemeinden eine Seelsorge mit Gesicht zu gewährleisten. Es wurden dabei von den Hauptamtlichen Seelsorgern und Seelsorgerinnen klare örtliche und übergreifende Zuständigkeiten festgelegt. Sie sind damit die ersten Ansprechpartner in Belangen ihrer Gemeinden. Pfarrer Mayer als Leiter der Pfarreiengemeinschaft hat die Letztverantwortung und ist als erster Ansprechpartner für die beiden Karlstadter Pfarreien St. Andreas und Zur Heiligen Familie verantwortlich. Vikar Florian Herzog nimmt diese Funktion für Gambach und Stadelhofen und Pastoralreferent Wolfgang Pfeifer für Laudenbach und Mühlbach wahr. In Heßlar und Thüngen ist Pastoralassistentin Sandra Lohs die erste Ansprechpartnerin, aufgrund ihrer Ausbildungssituation wird sie dabei flankiert von Pfarrer Simon Mayer. In Stetten ist Diakon Edgar Burkard der Ansprechpartner für gemeindliche und seelsorgliche Belange. Diakon Hans-Josef Klein ist verantwortlich für alle caritativen Angelegenheiten in den Gemeinden und Krankenhausseelsorger. Diakon Franz-Josef Burkard ist Altenheimseelsorger in der Otto-und-Anna-Herold-Stiftung in Karlstadt. Alle Seelsorger sind darüber hinaus natürlich in den unterschiedlichen liturgischen Feldern und im Beerdigungsdienst eingebunden. In Zukunft wird das Pfarrbüro St. Andreas wie bisher für die Gemeinden St. Andreas, Laudenbach, Mühlbach und Stadelhofen zuständig sein. Das Pfarrbüro Zur Heiligen Familie ist neben den Gemeinden Zur Heiligen Familie und Gambach dann auch für Stetten, Heßlar und Thüngen zuständig.

Anpassung der Gottesdienstordnung

Auch die Gottesdienstordnung wurde den neuen Gegebenheiten angepasst. Pfarrer Mayer stellte dabei heraus, dass die bisherige Gottesdienstordnung, die in der Pfarreiengemeinschaft St. Georg-Karlstadt seit gut eineinhalb Jahren gültig ist, bereits so gestaltet wurde, dass die Erweiterung nun keine wesentlichen Einschnitte bedeutet. Aus der Pfarrei Zur Heiligen Familie wird die zweite wöchentliche Werktagsmesse am Donnerstag nach Stetten verlegt. Die Gemeinden Gambach und Laudenbach verzichten alle drei Wochen auf eine Sonntagsmesse. So konnte die Gottesdienstplanung gut auf die insgesamt neun zu versorgenden Gemeinden fortgeschrieben werden. Mit den sonntäglichen Messfeiern um 10:00 Uhr in der Kirche Zur Heiligen Familie und um 19:00 Uhr in der Stadtkirche St. Andreas ist eine grundsätzliche Verlässlichkeit gewährleistet. Eine Vorabendmesse am Samstag um 18:30 Uhr, zwei Messfeiern sonntags um 08:30 Uhr und eine um 10:00 Uhr in den anderen Gemeinden ermöglichen es, dass alle Gemeinden auch zu ihren besonderen Tagen zu einer guten Zeit ihre Festmesse feiern können. Dabei haben die Gemeinden Gambach, Laudenbach und Stetten zwei Wochen hintereinander eine Messfeier und in der dritten Woche die Möglichkeit eine WortGottesFeier mit ihren Gottesdienstbeauftragten zu gestalten. Mühlbach und Stadelhofen wechseln sich vierzehntägig mit der Sonntagsmesse ab. Stadelhofen feiert an den Sonntagen dazwischen eine WortGottesFeier. Auch Heßlar und Thüngen wechseln sich vierzehntägig mit der Sonntagsmesse ab und haben die Möglichkeit, in den Wochen dazwischen eine WortGottesFeier zu begehen. Die Werktagsmessen verteilen sich wie folgt: Montag, 19:00 Uhr Zur Heiligen Familie, Dienstag 19:00 Uhr St. Andreas und alle vierzehn Tage Heßlar, Mittwoch, 19:00 Uhr Gambach, Donnerstag 19:00 Uhr Stetten, sowie im vierzehntägigen Wechsel Mühlbach und Stadelhofen, Freitag 15:00 Uhr in der Altenheimkapelle St. Lukas in Karlstadt und um 19:00 Uhr in Laudenbach. Die Beerdigungen finden in allen Gemeinden mit einer vorausgehenden WortGottesFeier statt. Das Gebetsgedenken für den Verstorbenen kann in der nächsten Werktagsmesse vor Ort stattfinden. Für alle Verstorbenen eines Monats wird in der Regel am 1. Samstag des Folgemonats um 10:30 Uhr ein Requiem in Karlstadt in St. Andreas oder in St. Jakobus gefeiert. Taufen sind in und nach der Sonntagsmesse um 10:00 Uhr in den entsprechenden Orten möglich, sowie einmal im Monat nachmittags um 14:30 Uhr in der Stadtkirche St. Andreas in Karlstadt.

Ausblick auf die „Pastoral der Zukunft“

Am Ende des Klausurtages gab Dekan Albin Krämer einen Ausblick auf die aktuellen diözesanen pastoralen Prozesse. Hierbei sollen im Bistum Würzburg aus den derzeitigen Pfarreiengemeinschaften ca. 40 pastorale Räume entstehen, die dann auch zu Pfarreien werden sollen. Dekan Krämer wies darauf hin, dass die jetzigen Gemeinden darin als lebendige Gemeinden Jesus Christi vor Ort bestehen bleiben und auf unterschiedliche Weise für sich Verantwortung übernehmen können. Der künftige pastorale Raum Karlstadt wird dabei - quasi deckungsgleich mit dem Altlandkreis - aus den derzeitigen Pfarreiengemeinschaften Karlstadt, Karlburg, Eußenheim, Arnstein, Retzbach und Zellingen bestehen. Diese werden sich in den nächsten Jahren aufeinander zu entwickeln und verstärkt kooperieren. In diesem größeren Raum wird ein großes Pastoralteam die Seelsorge verantworten und für die einzelnen Gemeinden als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. In den Gemeinden wird es unterschiedliche Konzepte von Leitung und Verantwortung vor Ort geben, ja nach Möglichkeiten und Notwendigkeiten der Gläubigen vor Ort. Ziel ist es dabei, die Lebendigkeit der Gemeinden vor Ort zu erhalten und zu fördern. Auch soll in diesen Einheiten ein hauptamtlicher Verwalter den leitenden Pfarrer von Verwaltungsaufgaben im Bereich Finanzen, Personal und Liegenschaften entlasten. Hierfür ist der künftige Bereich Karlstadt als eine von fünf diözesanen Projektstellen vorgesehen, die voraussichtlich zum März nächsten Jahres besetzt werden soll.

Eine gemeinsame Messfeier in der Kirche Zur Heiligen Familie schloss den Klausurtag ab. Nach der offiziellen Genehmigung der neuen Kooperationsvereinbarung durch das Bischöfliche Ordinariat Würzburg, wird die erweiterte Pfarreiengemeinschaft St. Georg-Karlstadt mit dann insgesamt zehn Gemeinden am 1. Januar 2017 ihre Arbeit aufnehmen und weiterführen.

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