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Dekanatsweiter Ökumenischer Gottesdienst in Retzbach/Wallfahrtskirche –

Stellvertretender Dekan Matthias Hörning, Karlstadt, und Dekan Albin Krämer, Zellingen, feierten gemeinsam einen ökumenischen Buß- und Versöhnungsgottesdienst am Gebetsort für die Einheit der Christen, der katholischen Wallfahrtskirche in Retzbach.
Im Gottesdienst wurde der von Verletzungen und Schuld geprägten Geschichte der letzten 500 Jahre konfessionsgetrennter Geschichte gedacht. In einem Schuldbekenntnis und einer Versöhnungsbitte wurde u. a. bekannt, „dass Christinnen und Christen in Eifer und Unduldsamkeit Krieg gegeneinander geführt haben“ oder dass „die Freude des Glaubens in Hochmut verkehrt worden ist.“ Mit einem „Wir bitten, Herr, vergib.“ stimmte die Gemeinde ein in die Bitte um Vergebung, z. B. „dass die Gier nach Macht die Kirche erfasst und ihr Zeugnis für Gott verdunkelt hat.“ Auch wenn, wie eine Gottesdienstteilnehmerin meinte, es sicher nicht in der Verantwortung der anwesenden Gläubigen liegt, wurde auch um Vergebung für die nach wie vor bestehende „Trennung am Tisch des Herrn“ gebetet.
In seiner Ansprache hob Matthias Hörning die Gemeinsamkeiten im Glauben an Jesus Christus hervor. Im Anschluss wurde das zunächst im Mittelgang wie „eine Panzersperre“ am Boden liegende mannshohe Kreuz vor dem Altar aufgerichtet. Mit seinen in alle vier Himmelsrichtungen weisenden Querbalken weist es auf die Heilsbedeutung des Kreuzes für alle Menschen, ja für die ganze Welt hin.
Albin Krämer griff anschließend aus den vielen Gemeinsamkeiten im Glauben von evangelischen und katholischen Christen die Taufe hervor. Sie bildet das Fundament sowohl für den eigenen Glauben als auch für das Zeugnis für Jesus Christus in der Welt. Die Gottesdienstteilnehmer waren anschließend eingeladen sich ein Kreuz mit geweihtem Wasser auf die Stirn zu zeichnen – als Erinnerung und Anerkennung des gemeinsamen Getauft-Seins mit den Worten „Du bist getauft.“
Nach dem anschließenden gemeinsamen Glaubensbekenntnis würdigten die Zelebranten die jeweils andere Konfession mit ihren Besonderheiten und Bereicherungen für den gemeinsamen Glauben und schlossen die Aufzählung ab mit den Worten „Liebe evangelische/katholische Glaubensgeschwister: Wir danken Gott, dass es Sie gibt und dass Sie den Namen Jesu Christi tragen.“
Für die musikalische Gestaltung sorgten der Chor und die Bläsergruppe sowie an der Orgel Dr. Philip Hahn, alle aus der evangelischen Pfarrei St. Johannis, Karlstadt. Im Anschluss an den Gottesdienst waren die Teilnehmer zu einer Begegnung in das Pfarrheim eingeladen.

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